Der Bürgermeister hat in den Städten und Gemeinden verschiedene Funktionen. In Berlin, Hamburg und Bremen ist der Bürgermeister auch der Regierungschef des Stadtstaates. In den übrigen Städten ist der Bürgermeister der Vorsteher der Verwaltung, vertritt aber auch die Gemeinde nach außen. Größere Städte haben in der Regel einen Oberbürgermeister und dann weitere Beigeordnete. In den meisten Fällen wird der Bürgermeister entweder vom Gemeindeparlament oder von der Bevölkerung direkt gewählt. Das Amt ist zwar zum einen ein Verwaltungsamt, zum anderen aber auch ein politisches Amt. Der Bürgermeister gerade in einer der größeren Städte kann viel in Sachen Unternehmensansiedlung erreichen, aber auch sozialpolitische Vorhaben anstoßen. Zwar braucht er immer auch eine Mehrheit in der Gemeindevertretung, aber zunehmend können vor allem direkt gewählte Bürgermeister Druck auf die Abgeordneten ausüben.
Sprungbrett für Politikkarriere
Weil sie direkt von den Bürgern gewählt sind, haben sie ein stärkeres Gewicht bei der öffentlichen Diskussion als Parteien, die nur Listen aufstellen. Viele Oberbürgermeister haben in diesem Amt auch eine weitere politische Karriere begonnen. Beispiele sind Christian Ude; der Münchner Oberbürgermeister, wurde später Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl. Walter Wallmann, der Frankfurter Oberbürgermeister, wurde hessischer Ministerpräsident. Und Olaf Scholz hat es vom Hamburger Bürgermeister zum Bundesminister gebracht.